Der Hausesel

 

Relativ unbekannt in Deutschland ist die Vielfalt der verschiedenen Rassen, die je nach Region an ganz unterschiedliche Anforderungen angepasst sind. Die in Deutschland bekannten Hausesel gehören genau genommen keiner eigenen Rasse an, sondern werden nur nach Größe klassifiziert. Man unterscheidet:

  • Zwergesel bis 1,05 m
  • Normalesel bis 1,30 m
  • Riesenesel ab 1,31 m                                                                             Es kommen alle Farben vor, von grau über braun bis schwarz, weiß oder gescheckt. Viele Esel tragen einen schwarzen Aalstrich und Zebrastreifung an den Beinen und die typische helle Färbung um Maul und Augen. Eine Besonderheit sind die so genannten Schmuggleresel, deren Kopf ganz dunkel ist. Beliebt waren sie in früheren Zeiten bei Schmugglern, da sie im Dunkel der Nacht kaum zu sehen waren.

Vom Wesen der Esel

Wenn ein Esel auf gerader Strecke stehen bleibt und durch nichts dazu zu bewegen ist weiterzugehen, wird ihm das als Sturheit ausgelegt. Dabei ist es nur ein Zeichen seiner angeborenen Vorsicht. In seiner Heimat, der Steinwüste, würde ein unüberlegter Schritt die Gefahr eines Sturzes mit sich bringen und den sicheren Tod. Ein Esel schaut sich den Weg genau an, um seine Sicherheit einzuschätzen. Wo immer er seinen Huf dann hinsetzt, sind Tier, Last und Reiter sicher.

Faulheit ist ein weiteres Vorurteil mit dem sich der Esel rumschlagen muss. Dabei arbeiten die Langohren nicht nur schier unermüdlich, sondern auch gerne – vorausgesetzt sie werden nicht überlastet.

Auch seine Gutmütigkeit und Geduld wird ihm zur Last gelegt und als Dummheit interpretiert. Tatsächlich gehört der Esel zu den klügsten Säugetieren. Beim Schließen eines Gatters beispielsweise beobachten sie den Menschen: handelt es sich um ein mechanisches Schloss, das irgendwie mit dem Maul oder den Hufen zu öffnen ist, ist der Esel anschließend dazu in der Lage – und wird es mit Sicherheit sofort versuchen.

Der Esel ist in seinem ganzen Wesen äußerst aufmerksam, er ist zuverlässig und dabei immer gelassen. Auch das Gedächtnis des Esels ist ausgezeichnet: was er einmal kennengelernt hat, vergisst er nicht mehr. Selbst Jahre später erinnert sich ein Esel etwa an einen alten Stallgenossen oder an einen Menschen, der ihm Gutes getan hat – oder Böses!!